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Mutterwunde

Ein Beitrag von Peggy Zwahlen

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Nicht genug. Nie richtig. Wie die Mutterwunde unser Leben unsichtbar steuert

Ich war noch sehr klein, als es begann. Vielleicht sieben – vielleicht auch früher.
Damals verstand ich nicht, was genau geschah, aber ich spürte es in jeder Faser: Ich muss da sein. Für meine Mutter. Für meine Schwester. Für diese ganze fragile Welt, die zu kippen drohte, wenn ich nicht stark blieb.

Ich stellte mich vor sie – als Schutzschild. Sprach, wenn sie schwiegen. Fühlte, was sie nicht ausdrücken konnten. Rebellierte laut, weil es niemand sonst tat. Ich tat all das aus einer kindlichen Liebe heraus – und aus dem tiefen Gefühl, dass es meine Aufgabe sei, sie zu retten.

Heute weiss ich: Es war nicht meine Aufgabe.
Es war der erste stille Abdruck der Mutterwunde in meinem Leben.

 

Was ist die Mutterwunde?

Die Mutterwunde ist kein Begriff aus medizinischen Lehrbüchern – und doch ist sie in den Leben vieler Frauen so real wie ein körperlicher Schmerz. Sie ist das, was bleibt, wenn emotionale Bedürfnisse in der Kindheit nicht erfüllt wurden. Wenn Nähe fehlte, Anerkennung rar war, oder unsere Gefühle keinen Platz hatten.

Sie entsteht nicht immer durch dramatische Ereignisse – oft ist es das Fehlen. Die leeren Zwischenräume in Blicken, das Schweigen statt Umarmung, die Erwartungen, die still mit am Tisch sassen.

Die Mutterwunde zeigt sich dort, wo wir uns selbst nicht genügen. Wo wir uns schuldig fühlen, obwohl wir nichts falsch gemacht haben. Wo wir lieben – und uns dabei verlieren.
 

Wie zeigt sich die Mutterwunde im Erwachsenenleben?

Viele Frauen, mit denen ich arbeite, kommen zu mir mit einem Gefühl, das sie kaum benennen können. Sie sagen: „Ich habe doch alles – warum fühle ich mich trotzdem so leer?“ Oder: „Ich bin immer stark, aber innerlich so müde.“

Was sie wirklich sagen: Die Mutterwunde wirkt noch immer.

Typische Anzeichen können sein:

  • das Gefühl, nie „genug“ zu sein – egal wie viel man leistet

  • Schuldgefühle, wenn man für sich selbst sorgt

  • tiefe Angst vor Ablehnung oder davor, „zu viel“ zu sein

  • Überverantwortung für andere

  • Schwierigkeiten, sich emotional abzugrenzen

Diese Muster sind oft so tief verwurzelt, dass sie wie unsere Persönlichkeit wirken. Doch sie sind keine Wahrheiten – sie sind Überlebensstrategien aus einer Zeit, in der wir noch Kinder waren.
 

Die Prägung aus der Kindheit verstehen

Wir alle werden durch unsere Kindheit geprägt – durch das, was war, und durch das, was fehlte. Wenn wir als Kinder das Gefühl hatten, unsere Bedürfnisse stören oder unsere Gefühle seien zu viel, beginnen wir uns selbst zu regulieren. Wir passen uns an, werden brav, stark oder unsichtbar.

Manche von uns übernehmen Rollen, die uns nie zugestanden hätten:

  • Die Retterin

  • Die Vermittlerin

  • Die Perfekte

  • Die Rebellin

Und oft tragen wir nicht nur unsere eigene Geschichte – sondern auch die unerlösten Themen unserer Mütter weiter. Denn auch sie waren einmal Töchter. Auch sie haben gelernt, was man zeigen darf – und was besser verborgen bleibt.

Diese transgenerationale Prägung ist kein Schicksal. Aber sie wirkt – bis wir sie erkennen.


Wege der Heilung: Die Mutter sehen – ohne sich selbst zu verlieren

Die Heilung der Mutterwunde ist kein Kampf gegen die Mutter. Es geht nicht darum, Schuld zu verteilen oder abzurechnen. Es geht um Bewusstheit. Um das Erkennen, dass das, was uns geprägt hat, nicht das ist, was uns bestimmen muss.

Wir dürfen unsere Mütter sehen – in ihrer Begrenztheit, in ihrer eigenen Geschichte – und gleichzeitig dürfen wir uns selbst sehen. In unserem Schmerz. In unserem Wunsch, frei zu sein.
 

Was auf diesem Weg helfen kann:

  • Die eigene Geschichte fühlen, statt sie zu bewerten

  • Das innere Kind wieder in den Arm nehmen

  • Alte Glaubenssätze hinterfragen („Ich muss stark sein“, „Ich bin nur liebenswert, wenn…“)

  • Emotionale Grenzen lernen – ohne Schuld

  • Rituale, Schreiben, Atemarbeit oder therapeutische Begleitung

Es braucht Mut, sich diesen Themen zu stellen. Aber es ist ein stiller, heiliger Mut – der nichts beweisen muss.


Die Kraft der Entscheidung: Ich wähle mich

Irgendwann auf diesem Weg kommt ein Moment, der alles verändert:
Nicht, weil plötzlich alles leicht wird – sondern weil wir zum ersten Mal bewusst sagen: Ich wähle mich.

Nicht gegen die Mutter. Nicht gegen die Vergangenheit. Sondern für uns.
Für unsere Wahrheit. Für unsere Bedürfnisse. Für das Leben, das uns zusteht.

Diese Entscheidung ist der Anfang eines neuen inneren Kapitels:

  • Du beginnst, dich nicht mehr aus Pflicht zu zeigen, sondern aus Freude

  • Du erlaubst dir, „nein“ zu sagen – ohne Schuld

  • Du erkennst deinen Wert – nicht durch Leistung, sondern durch Sein

  • Du wirst zur Mutter deiner selbst – nährend, klar, mitfühlend

Und Stück für Stück verändert sich etwas in deinem Inneren. Du wirst weicher. Wahrhaftiger. Und freier.


Dein Weg zurück zu dir

Die Mutterwunde ist keine Endstation – sie ist eine Einladung.
Eine Einladung, die Fäden deiner Geschichte in die Hand zu nehmen. Nicht, um sie zu verurteilen – sondern um sie neu zu weben.

Vielleicht spürst du jetzt beim Lesen ein leises Echo in dir. Eine Stimme, die sagt: Das kenne ich.
Dann nimm dir einen Moment. Spüre in dich hinein. Und stell dir diese Frage:

„Was hätte ich als Kind gebraucht – und was kann ich mir heute selbst geben?“

Du musst nichts mehr beweisen. Du darfst ankommen – bei dir.
Ganz. Echt. Und genug, genauso wie du bist.

​

Wenn du magst, begleite ich dich auf diesem Weg. Nicht als Expertin, die Lösungen liefert. Sondern als Frau, die weiss, wie sich dieser Weg anfühlt – und wie kraftvoll er sein kann.

Denn du bist nicht zu viel. Du bist nicht zu empfindlich.
Du bist eine, die erinnert, was es heisst, sich selbst zu wählen.

Und das ist nicht egoistisch.
Das ist Heilung.

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