Peggy Zwahlen

Schon als Kind habe ich mehr gefühlt als gesagt. Während andere mit Puppen spielten, war ich die, die versuchte zu verstehen, warum die eine Freundin traurig wirkte und die andere sich zurückzog. Zwischenmenschliche Beziehungen – ihre Dynamik, ihre Tiefe, ihre feinen Zwischentöne – faszinierten mich. Damals wusste ich natürlich nicht, dass das mal mein Beruf wird. Aber ich spürte: Da ist etwas in mir, das sehen will, was unter der Oberfläche liegt. 

Jahre später, nach viel Leben, Zweifeln und Umwegen, bekam ich die Möglichkeit, mich ausbilden zu lassen – in Energiearbeit, Coaching und persönlicher Begleitung für Frauen. Anfangs hatte ich keine grosse Vision, kein fertiges Konzept. Ich hatte nur dieses tiefe Ziehen. Ich wusste: Ich will verstehen, was Menschen innerlich bewegt. Ich will Räume schaffen, in denen sie sich erinnern können, wer sie wirklich sind. 

Doch obwohl ich mich auf diesen Weg machte, waren da auch viele Zweifel. Ich sah mich nie in einer klassischen Coachingpraxis. Ich fragte mich: Bin ich wirklich bereit? Und: Wer bin ich schon, dass ich andere begleiten kann? 

Was sich änderte, war nicht meine Ausbildung – es war die Erfahrung.

In der Tiefe der Energiearbeit begegnete ich mir selbst auf eine Weise, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich durfte erkennen, wie viel Kraft in der inneren Verbindung steckt. Wie sehr wir alle getragen werden, wenn wir uns selbst wieder spüren. Und ich wusste: Ich kann das nicht für mich behalten. Ich muss dieses Wissen weitergeben. 

 

Der Weg zur Selbstständigkeit – und das leise Ja in mir 

So begann mein Weg als Coachin, Mentorin, Wegbegleiterin. Nicht, weil ich alles wusste. Sondern weil ich erfahren hatte, wie heilsam es ist, wenn jemand da ist, der hält – ohne zu ziehen. Der sieht – ohne zu bewerten. Der begleitet – ohne zu drängen. 

Meine Selbstständigkeit war also kein „Business-Move“. Es war ein Ruf. Eine Erinnerung. Und ein tiefes inneres Ja. 

 

Der Gänsehautmoment, der mir zeigte: Ich bin genau richtig hier 

Ich erinnere mich genau an den Moment, der das alles bestätigt hat. Es war eine 1:1 Session mit einer Klientin. Sie war stark, organisiert, pflichtbewusst – und innerlich einfach nur müde.
Ich stellte ihr eine einzige Frage: „Was wäre, wenn du dich heute nicht zusammenreissen musst?“ 

Ein Atemzug. Stille. Dann Tränen. 

Nicht, weil ich so klug gefragt hatte. Sondern weil da Raum war. Raum, in dem sie nicht funktionieren musste. In dem sie endlich sie sein durfte. 

Und genau in diesem Moment spürte ich Gänsehaut auf meinen Armen. Ich wusste: Das ist es. Genau dafür bin ich hier. 

 

Dieser Moment hat mein Selbstverständnis verändert 

Ich dachte lange, ich müsste mehr wissen, mehr leisten, mehr beweisen. Doch genau in diesem Augenblick wurde mir klar:
Ich wirke nicht durch Technik. Ich wirke durch Präsenz.
Es ist meine Tiefe, meine Weichheit, mein offenes Herz – das Räume öffnet. 

Seitdem vertraue ich diesem inneren Wissen mehr denn je. Ich arbeite nicht mit „Kundinnen“, sondern mit Frauen, die sich selbst wieder spüren wollen. Ich öffne keine Programme – ich halte Räume. Ich verspreche keine Transformation – ich begleite auf dem Weg dorthin. 

 

Was sich verändert hat – innen wie aussen 

Seit diesem Gänsehautmoment arbeite ich klarer, bewusster, verbundener: 

• Ich höre auf meine Intuition – nicht auf Algorithmen. 

• Ich plane aus dem Gefühl – nicht aus dem Kopf. 

• Ich sage Ja zu dem, was mich wirklich berührt – auch wenn es unkonventionell ist. 

Meine Selbstständigkeit ist heute kein Job. Sie ist ein Ausdruck meiner Wahrheit. Ein Ort, an dem ich sein darf – echt, weich, tief, mutig. 

 

Für alle Frauen, die sich selbst verloren haben – und sich erinnern wollen 

Vielleicht bist du auch eine dieser Frauen, die alles geben – aber sich selbst kaum noch spüren. Die stark wirken, aber innerlich leer sind.
Ich will dir sagen: Du bist nicht allein. Und du musst dich nicht länger zusammenreissen. 

Dein Weg beginnt nicht mit Leistung. Er beginnt mit einem leisen „Ich darf“.
Ich durfte es auch lernen. Und ich darf heute andere Frauen daran erinnern. 

 

Fazit: Mein Weg, mein Warum 

Das eigene "Warum", ist der Anfang von allem.
Meins war still. Tief. Und genau richtig. 

 

Ich habe gelernt: ​

• Dass meine Zweifel mich nicht bremsen, sondern mich tief fühlen lassen. 

• Dass mein Wirken dann am stärksten ist, wenn ich nicht stark sein muss. 

Und vielleicht – genau vielleicht – ist dieser Moment, den du jetzt liest, dein Gänsehautmoment. 

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